Samstag, 7. April 2007

Ferien! Stillhalten!


Zwei Jahre Ferien
Originally uploaded by hobbes_ch.
Nicht einfach! Kaum zu glauben, ausschlafen ist wirklich nicht ganz einfach! Ende März habe ich mein ordentliches Arbeitsleben fürs erste abgeschlossen. Ich habe nun Ferien! Endlich. Oder eben fast unendlich. Zwei Jahre!! Was für ein Gefühl! Eine unglaubliche Zeit liegt vor mir und ich kann sie noch gar nicht richtig erkennen. Noch immer hänge ich im Vakuum und suche mit einer winzigen Taschenlampe nach dem roten Faden. Nicht das mir langweilig wäre. Mir doch nicht! Ganz im Gegenteil. Ich verfalle oft ganz spontan dem blinden Aktivismus. Von einer Stunde zur nächsten starte ich hundert Projekte, um sie zehn Minuten später gleich wieder in den Wind zu schiessen. Weil ich ja Ferien habe. Dann pflanze ich mich mit einem guten Buch auf die Couch und geniesse es einfach, Zeit für so etwas wie "lesen" zu haben.

Die Wahrnehmung meiner Freizeitbeschäftigungen hat sich total verändert. “Lesen“ zum Beispiel, war in den letzten Jahren reserviert für Zeiten zwischen anderen Aktivitäten oder als Beschäftigung vor dem Einschlafen. Mit meinem neuen, randvoll gefüllten Zeitkonto kann ich "lesen" nun einfach einen ganzen Tag lang in den Mittelpunkt stellen. Nichts vorher, nichts nachher, einfach nur lesen. Stundenlang und dazwischen natürlich auch immer mal wieder einschlafen.

Apropos schlafen. Es ist doch etwas wunderbares, wenn man morgens dem Radiowecker mit notorischer Ignoranz begegnen kann. Letztens hat er zwei Stunden lang verzweifelt versucht mich aus dem Bett zu kriegen und es einfach nicht geschafft. Er liegt seither mit depressiven Störungen neben dem Bett und röchelt morgens nur noch frustriert vor sich hin. Auch eine praktikable Lösung!

Inzwischen freue ich mich immer mehr auf den Jakobsweg und auf meinen Aufenthalt in Afrika. Ich spüre die unglaubliche Fülle von Erlebnissen die vor mir liegt und versuche gleichzeitig so wenige Erwartungen wie möglich aufzubauen. Das ist gar nicht so einfach wenn man so viel Zeit zum Nachdenken hat wie ich. Es gibt Freunde die meine Fähigkeiten zum Luftschlossbauen gut kennen und nun sicher ahnen, mit welcher Sorgfalt ich meine Reise-Luftschlösser schon angemalt und verziert habe. Vielleicht sollte ich doch besser einfach wieder lesen, um die Zeit bis zum Start zu überbrücken. Oder noch besser: Ich starte ein paar Probeetappen für den Jakobsweg. Ich könnte ja mal die Dauermarschfähigkeiten meiner Füsse erproben und eine Woche auf einem Schweizer Jakobsweg wandeln. Mit zusätzlichem Gepäck natürlich. Ich habe mal gelesen, dass man neue Brücken testet, indem man vollgeladene Lastwagen drauf parkt. Mal schauen was ich als Lastenbrücke (mit Lowa-Pfeilern) so aushalte.

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