Dienstag, 16. Januar 2007

Beim Tropeninstitut


Impfen
Originally uploaded by hobbes_ch.
AUAA! Ich, der Held aller Impf-Spritzen wurde heute durch eine äusserst effektive Konfrontations-
therapie von meiner Injektophobie geheilt! Ich bin dafür nun löchrig wie ein Sieb und kann meine Arme kaum mehr bewegen. Aber was tut man nicht alles um seine Ängste los zu werden.

Zu dieser hilfreichen Therapie hat mir eine sehr freundliche Fräulein Med. Cand. Z. des Tropeninstitutes verholfen. Ich nenne Sie der Einfachheit halber Fräulein MEZ.

Fräulein MEZ beteuerte mir immer wieder, dass ich ein sehr spannender Fall sei, weil ich doch alle Länder bereisen werde und das sie halt noch nicht so lange beim Tropeninstitut arbeite. Dies gab mir natürlich das beruhigende Gefühl, sowieso irgendwo an einer unheilbaren Krankheit zu sterben, weil sie mir die einzige wirklich wichtige Impfung zu empfehlen vergass. Vermutlich stand mir dieses Gefühl ziemlich deutlich ins Gesicht geschrieben was Fräulein MEZ damit behandelte, mir sämtliche ihr zur Verfügung stehenden Broschüren über tropische Krankheiten zu überreichen.

Glücklicherweise holte Sie im Verlaufe des Gesprächs dann doch noch Verstärkung von einer etwas erfahreneren Ärztin, welche mich mit dem Satz "Hören sie, wenn sie ein halbes Jahr in Kenia sind, erkranken sie sowieso an Malaria" weiter beruhigte. Ich war aber froh, dass sie das Wort "erkranken" und nicht "sterben" benutzte.

Nach einer halben Stunde umfangreicher und beruhigender Beratung, ging’s dann ans Eingemachte. Eine weitere Ärztin wollte gar nicht mehr aufhören irgendwelche Nadeln in kleine Fläschchen zu stecken und die Impfstoffe wild zu mixen. Ich hätte sie am liebsten gebeten, dass ich den Cocktail doch lieber geschüttelt und nicht gerührt hätte, konnte aber in meiner panischen Erstarrtheit keine sinnvollen Worte mehr formen. Prophylaktisch hat sie mich dann auch noch flach gelegt und den Cocktail an sechs verschiedenen Stellen meiner Arme injiziert. Ich kam mir vor wie ein Kaktus der plötzlich merkt, dass er seine Haut verkehrt herum angezogen hat.

Fassen wir also zusammen: Ich habe das Gefühl jeden Moment aus einem meiner sechs neuen Löcher auszulaufen, meine Arme wiegen inzwischen an die hundert Kilo und ich bin geimpft (zumindest mit Informationen) gegen Typhus, Malaria, Japanische Enzephalitis, Bilharziose, Tollwut, Höhenkrankheit, Durchfall, Dengue-Fieber, Meningokokken, Gifttiere, Zecken und fauliges Trinkwasser!

Gibt einem das nicht ein rundum gutes und sicheres Gefühl (... auch ohne Slip-Einlage)?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Du wirst dir hoffentlich nie wünschen, sie hätte doch das andere Wort gemeint. Malaria kriegst du nicht mehr weg - kommt dann alle 2 Jahre wieder...nicht grad cool. Uncle_tom