Mittwoch, 21. Mai 2008

Zum Haare Schneiden in die Schweiz


Bei Katrin unterm Messer
Originally uploaded by hobbes_ch
Manche Dinge kann man nur zu Hause erledigen. Dazu gehören: Wanderschuhe kaufen, einen Laptop erstehen und eben - Haare Schneiden. Nicht das mich die Indischen Behörden am ersten Juni nicht ins Land lassen würden, aber der gutbürgerlichen Schweizer Norm entsprach meine Lockenpracht nach neun Monaten Afrika nicht mehr ganz (wobei zu Eerwähnen ist, das Katrin bei meinem letzten Besuch in der Schweiz bereits notfallmässig Hand angelegt und mich schon einmal von übermässigem Kopfkraut befreit hatte).

Mein erster Eindruck nach neun Monaten Afrika in der sauberen Schweiz ist sehr gut. Das Wetter ist sommerlich warm, ich werde wunderbar herzlich empfangen und das Essen birgt auch all die sehnsüchtig erwarteten Abwechslungen auf die ich so lange gewartet habe. Der zweite Eindruck ist ziemlich ernüchternd. Die Schweiz kommt mir steril und leblos vor. Kein Lachen, keine Musik - ja eigentlich liegt gar kein Geräusch in der Luft. Ich stehe nachts am Bahnhof und empfinde die überlaute Stille schon fast als schmerzhaft. Der Kontrast zu Nairobi ist frappant. So gewalttätig und stinkend die Stadt auch ist, sie hat der Schweiz eines voraus: Die Lebendigkeit.

Doch ich ignoriere den reziproken Kulturschock und stürze mich ins inexistente Getümmel. Mittels fünfdimensionaler Terminplanung versuche ich in kürzester Zeit alle meine Freunde gleichzeitig zu besuchen und stelle erstaunt fest, das die meisten davon entweder schwanger sind oder inzwischen bereits Kinder haben. Das ich selber weder das eine bin noch das andere habe rechne ich der üblichen Gepflogenheit professioneller Langzeitglobetrotter zu und mache mir weiter keine Sorgen. Gut Ding will Weile haben. Vater werden kann ich auch nachher noch.


(Für alle die auch eine zu lange Mähne haben: Kat coiffure 061/273 39 76)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mein lieber Freund, wenn ich nur zum Haare Schneiden in die Schweiz kaeme, wuerde mich niemand mehr hier sehen, ha, ha, ha.... Bei meiner Haarpracht muss ich andere Gruende finden.

Alessandro hat gesagt…

Lieber Herr der Falten

Wie ich aus breitem Munde vernommen habe, hat kürzlich zumindest eine Delegation von Dir den Weg in die Schweiz gefunden und für grosse Freude auf dieser Seite des Ozeans geführt! Wenn schon Deine Kopfressourcen nicht mehr für eine Überseereise ausreichen, hast Du zumindest rechtzeitig für Nachhaltigkeit gesorgt... so weit bin ICH noch nicht :o))
Sehe Dich im Frühling 2009 in Australien!!